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Reifen-Lexikon

Fachbegriffe und Abkürzungen im Zusammenhang mit Reifen einfach erklärt

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Dieses Symbol kennzeichnet Erstausstattungsreifen für Fahrzeuge der Marken BMW und Mini. Natürlich passen sie auch auf andere Fahrzeuge.

A

A, AO,RO

A, AO und RO sind Abkürzungen, die auf Erstausrüstungsreifen von Fahrzeugen der Marke Audi hinweisen. Diese können auch auf andere Fahrzeuge montiert werden.

A/T (All Terrain)

All-Terrain-Reifen sind Offroad-Reifen die speziell für SUVs (Sport Utility Vehicle) hergestellt werden. Da herkömmliche SUV-Reifen nur bedingt für den Einsatz abseits gewöhnlicher Straßen geeignet sind, halten All-Terrain-Reifen höheren Belastungen durch unwegsames Gelände stand.

ABE

Beim Kauf von Felgen bzw. Kompletträdern (Felgen mit Reifen) ist entscheidend, dass die gewählte Kombination für Ihr Fahrzeug durch ein gültiges Gutachten einer offiziellen Prüfstelle (z.B. TÜV) zugelassen ist. Denn nur so kann die technische Passgenauigkeit und dadurch Ihre Sicherheit im Straßenverkehr gewährleistet werden. ABE steht für Allgemeine Betriebserlaubnis. Mit einem ABE-Gutachten ohne Auflage A01 sind in Deutschland weder eine Abnahme durch den TÜV, noch nachträgliche Karosseriearbeiten oder ein Nachtrag in die Fahrzeugpapiere nötig.

Abrieb

Als Abrieb wird der Materialverlust bezeichnet, der durch die Reibung des Reifens auf der Fahrbahnoberfläche entsteht. Besonders beim Beschleunigen, Kurvenfahren und Bremsen wird er verstärkt verursacht. Das ist beispielsweise bei Bremsspuren sichtbar.

ABS

ABS steht für Antiblockiersystem. Dieses kommt beim abrupten Bremsen zum Einsatz, damit die Räder nicht vollständig blockieren. Dadurch werden die Räder im günstigsten Haftungsbereich gehalten, was zwei Vorteile bringt: Das Fahrzeug bleibt lenkbar und der Bremsweg verkürzt sich im Idealfall. Die Reifen werden nicht vom ABS beeinflusst und können unabhängig davon gewählt werden.

All-Weather-Reifen, All-Season-Reifen

All-Weather-Reifen oder All-Season-Reifen sind englische Begriffe für Ganzjahresreifen.

Alterung

Die Alterung eines Reifens wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, beispielsweise durch Feuchtigkeit, den Kontakt mit anderen Substanzen, die Temperatur und UV-Strahlung. Zwar werden Reifen heutzutage spezielle Mittel beigemischt, die den Alterungsprozess verlangsamen, allerdings sollten sie trotzdem spätestens nach 7 Jahren ausgetauscht werden. Beim Kauf von Neureifen ist es deswegen auch wichtig, auf die DOT-Nummer zu achten. Die Herstellung sollte nicht älter als 3 Jahre zurückliegen, anderenfalls darf ein Reifen nicht mehr als Neuprodukt verkauft werden.

AOE

AOE bezeichnet, wie A und AO, bei Reifennamen, dass es sich um Reifen der Erstausstattung bei Audi handelt. Zusätzlich besitzt er Notlaufreifen. Bei einer Panne kann der Reifen trotz Luftverlust eingeschränkt weitergefahren werden. So kommt man im Notfall bis zur nächsten Werkstatt.

Aquaplaning

Unter Aquaplaning oder Wasserglätte versteht man den Effekt des Aufschwimmens eines Reifens auf dem Wasserfilm eines nassen Fahruntergrundes. Bei Regen kann der Reifen nicht mehr genug Wasser verdrängen, verliert die Haftung zum Boden und „schwimmt“ auf dem Wasserfilm, das Fahrzeug ist nicht mehr lenkbar. Durch Rillen im Reifenprofil kann das Risiko für Aquaplaning minimiert werden, weil das Wasser beim Fahren verdrängt wird. Zusätzlich kann dieser Effekt durch ausreichende Profiltiefe (mindestens 3mm) reduziert werden.

ASR (auch: TSC, TCS, TCSS, PSM, TRACS, TRC)

Die Antriebsschlupfregelung (ASR), auch Traktionskontrolle genannt, sorgt dafür, dass die Räder beim Anfahren des Wagens nicht durchdrehen. Besonders beim Anfahren mit viel Gas oder schlechtem Untergrund, wie Eis oder Schnee, verhindert das System, dass das Auto seitlich ausbricht. Je nach Fahrzeughersteller kann dieses System auch TSC, TCS, TCSS, PSM, TRACS, TRC heißen.

Asymmetrisches Profil

Ein asymmetrisches Reifenprofil ist dadurch gekennzeichnet, dass es an der Innen- und Außenseite des Reifens unterschiedlich gestaltet ist. Dadurch kann der Reifen verschiedene Profileigenschaften vereinen. Diese Reifen sind laufrichtungsgebunden, bei der Montage muss auf die vorgeschriebene Innen- und Außenseite geachtet werden.

Aufstandsfläche

Die Aufstandsfläche ist der Bereich des Reifens, der mit der Straße in Berührung kommt.

Auswuchten

Beim Auswuchten werden Gewichte an der Felge angebracht, damit der Rundlauf des Rades wieder hergestellt ist. Räder, die schlecht ausgewuchtet sind, beanspruchen Reifen, Radaufhängung und das Radlager übermäßig und machen sich durch heftiges Vibrieren am Lenkrad bemerkbar.

B

Bar

Der Luftdruck eines Reifens wird in der Maßeinheit Bar gemessen. Der notwendige Luftdruck variiert bei verschiedenen Fahrzeugen geringfügig, entnehmen kann man den entsprechenden Wert der Betriebsanleitung des Fahrzeuges. Meistens ist zusätzlich am Tankdeckel oder an A- bzw. B-Säule auf der Fahrerseite ein Aufkleber angebracht, auf dem die notwendigen Werte angegeben sind.

Breitreifen

Breitreifen sind extra breite Reifen. Sie haben im Verhältnis zur Flankenhöhe eine größere Lauffläche. Dadurch bieten sie eine erhöhte Fahrstabilität im Vergleich zu schmaleren Reifen. Das zeigt sich bei der Kurvenfahrt, dem Bremsen und vor allem bei der Beschleunigung. Der Nachteil des Breitreifens ist ein höherer Rollwiderstand im Vergleich zu schmaleren Modellen.

C

C-Reifen, Transporter-Reifen

C-Reifen sind Transporter-Reifen mit verstärktem, oftmals mehrlagigem Reifengerüst (Karkasse), die vor allem bei Transportern und LLKWs (Leicht-LKWs) zum Einsatz kommen. Da diese häufig schwere Güter transportieren, müssen die Reifen besonderen Anforderungen genügen.

D

DOT(-Nummer)

Das Alter eines Reifens kann man der an der Reifenflanke angebrachten DOT-Nummer entnehmen. Diese gibt die Produktionswoche (Ziffern 1 und 2) sowie das Produktionsjahr (Ziffern 3 und 4) an.

dot-nummer

E

EDS/Elektronische Differenzialsperre

Die Elektronische Differenzialsperre (EDS) hilft beim Anfahren unter schwierigen Straßenbedingungen. Es bremst ein durchdrehendes Antriebsrad bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit gezielt ab und leitet überschüssige Kraft auf ein anderes Antriebsrad. Reifen werden nicht vom EDS beeinflusst und können unabhängig davon gewählt werden.

Ersatzrad / Ersatzreifen

Das Ersatzrad kommt bei einer Reifenpanne zum Einsatz. Für gewöhnlich befindet es sich in einer Mulde im Kofferraumboden oder ist, vor allem bei SUVs und Geländefahrzeugen, unter bzw. hinter dem Fahrzeug angebracht. Zu beachten ist hier der Unterschied zwischen einem vollwertigen Ersatzrad und einem Notrad. Letzteres dient nur dazu, den Weg zur nächsten Werkstatt zu überbrücken und darf nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h gefahren werden. Mit einem vollwertigen Ersatzrad ist eine uneingeschränkte Weiterfahrt möglich, allerdings sollte darauf geachtet werden, dass beide auf einer Achse montierte Reifen in Ausführung und Profiltiefe identisch sind. Alternativ haben einige Reifen Notlaufeigenschaften, mit denen man im Pannenfall eingeschränkt bis zur nächsten Fachwerkstatt weiterfahren kann.

EU-Reifenlabel

2012 wurde das EU Reifenlabel eingeführt, um Verbraucher optisch klar über den Vergleich in den Kriterien Kraftstoffeffizienz, Nasshaftung und Rollgeräusche eines Reifens zu informieren. Seit 1. Mai 2021 gibt es mit dem neuen EU Reifenlabel eine überarbeitete Version. Hier werden weiterhin Kraftstoffeffizienz, Nasshaftung und Rollgeräusche bewertet. Zusätzlich gibt das Label bei Winter- und Ganzjahresreifen Auskunft über Mindestanforderungen bei winterlichen Straßenverhältnissen mit dem Schneeflockensymbol (auch 3PMSF oder alpines Symbol). Zusätzlich kann man mit dem QR-Code auf dem Label das Produktdatenblatt zu dem Reifen in der EU Produktdatenbank EPREL einsehen. Weitere Eigenschaften des Reifens, zum Beispiel Trockenhaftung, Aquaplaning-Risiko, sowie die Lebensdauer, werden im EU Reifenlabel nicht dargestellt, weshalb ein Rückschluss auf die tatsächlichen Stärken eines Reifens nur bedingt möglich ist. Über die letzteren Kriterien geben Reifentests Auskunft.

F

Flanke / Reifenflanke

Die Seitenwand des Reifens bezeichnet man als Flanke. Dort findet man die Reifengröße sowie Reifenzusatzkennungen. Darauf vermerkt sind: Reifenbezeichnung, Reifendimension, Geschwindigkeitsindex, DOT-Nummer, ggf. M+S Symbol, Schneeflockensymbol und evtl. Laufrichtung.

Flankenhöhe

Die Flankenhöhe steht im Verhältnis zur Reifenbreite. Hat ein Reifen beispielsweise eine Größe von 205/55 R16, gibt die 55 die Reifenhöhe in Prozent ausgehend von einer Reifenbreite von 205 mm an.

G

Ganzjahresreifen

Ein Ganzjahresreifen bzw. Allwetterreifen ist für unterschiedliche Wetterbedingungen über das ganze Jahr hinweg geeignet. Dieser muss mit dem Symbol M+S (Matsch und Schnee) gekennzeichnet sein und stellt einen Kompromiss zwischen den handelsüblichen Sommer- und Winterreifen dar. Aus diesem Grund erreicht er nicht das gleiche hohe Niveau der Fahreigenschaften wie ein Sommerreifen bei Wärme und Trockenheit sowie Winterreifen bei Kälte und Schnee.

Geländereifen

Geländereifen oder Offroad-Reifen sind für den Einsatz abseits befestigter Straßen geeignet. Sie zeichnen sich zum Beispiel durch ein besonderes Profil aus, um auf Schlamm oder Sand nicht den Halt zu verlieren. Besondere Geländereifen haben oftmals den Zusatz A/T oder H/T-Reifen.

Geschwindigkeitsindex / Geschwindigkeitsklassen

Der Geschwindigkeitsindex zeigt an, wie schnell man maximal mit einem Reifen fahren darf. Als Buchstabe gekennzeichnet, ist er als letztes Zeichen der Größenangabe vermerkt.
Gekennzeichnet in Form von Buchstaben sieht die Verteilung der Geschwindigkeitsklassen wie folgt aus:

  • Q bis zu 160 km/h
  • R bis zu 170 km/h
  • S bis zu 180 km/h
  • T bis zu 190 km/h
  • H bis zu 210 km/h
  • V bis zu 240 km/h
  • W bis zu 270 km/h
  • Y bis zu 300 km/h
  • ZR über 240 km/h

Höchstgeschwindigkeit für C-Reifen,

  • K bis zu 110 km/h
  • L bis zu 120 km/h
  • M bis zu 130 km/h
  • N bis zu 140 km/h
  • P bis zu 150 km/h
  • Q bis zu 160 km/h
  • R bis zu 170 km/h
  • S bis zu 180 km/h
  • T bis zu 190 km/h

Grip

Der Grip (engl. für Bodenhaftung) beschreibt die Haftung des Reifens auf dem Fahruntergrund. Damit ist der Reibwert zwischen der Reifenaufstandsfläche und dem Reifenuntergrund gemeint.

Gummimischung

Ein Reifen besteht aus mehreren Gummimischungen, die sich je nach Hersteller unterschiedlich zusammensetzen können. Die Gummimischung hat entscheidenden Einfluss auf die Fahreigenschaften und ist letztendlich entscheidend für die Reifenperformance. Beispiel: Während Sommerreifen aus einem eher harten Gummigemisch bestehen, um auch bei hohen Temperaturen optimal zu funktionieren, verfügen Winterreifen über eine besonders weiche Mischung, um auch bei eisigen Temperaturen noch genügend Grip aufbauen zu können.

H

H/P, High-Performance-Reifen, (UHP)

High-Performance-Reifen (H/P) werden mit hohen Geschwindigkeitsindizes produziert. Sie halten speziellen Anforderungen, besonders im Hochgeschwindigkeitsbereich, stand. UHP steht in diesem Zusammenhang für Ultra-High-Performance.

H/T-Reifen

H/T-Reifen sind Reifen für Geländefahrzeuge oder SUVs. Das H/T steht für Highway Terrain. Sie haben gute Fahreigenschaften auf trockenem und nassem Untergrund. Ein H/T-Reifen ist nur stark eingeschränkt für Fahrten im Wald oder im Gelände geeignet.

Handling

Handling ist ein englischer Fachbegriff für Fahrverhalten.

Hauptprofilrille

Die Rillen in der Mitte der Lauffläche des Reifens sind die Hauptprofilrillen. Bei manchen Reifenmodellen gibt es eine Reifenverschleißanzeige innerhalb dieser Rillen, die anzeigen, wann ein Reifen ausgetauscht werden muss.

L

Lamellen

Die kleinen Einritzungen der Profilblöcke eines Winter- bzw. Allwetterreifens bezeichnet man als Lamellen. Durch die Bewegung der Lamellen können die Antriebs- und Bremskräfte besser auf die Straße übertragen werden, vor allem bei Schnee und Eis.

Lastindex (LI)

Die maximale Belastung pro Einzelreifen wird durch den Lastindex (LI) des Reifens angegeben. Mit dem auf der Reifenflanke vermerkten Wert kann die maximale Belastung des Reifens in Kilogramm ermittelt werden. Die genauen Werte können in der Lastindex-Liste nachgelesen werden. Der Lastindex eines montierten Reifens muss mindestens der Hälfte der höchsten zulässigen Achslast eines Fahrzeugs entsprechen.

Lauffläche

Die Lauffläche ist der Teil des Reifens, der im direkten Kontakt zur Fahrbahn steht. Sie ist zusammen mit den restlichen Reifenkomponenten für die Kraftübertragung auf die Straße zuständig.

Laufflächenmischung

Die Laufflächenmischung ist eine spezielle Gummimischung, die nur für die Lauffläche des Reifens verwendet wird. Hersteller variieren die Gummimischungen der einzelnen Reifen-Komponenten, um die Reifenleistungen zu verbessern; beispielsweise um Rollwiderstand oder Abrieb zu reduzieren.

Laufleistung

Mit der Laufleistung ist die Lebensdauer eines Reifens gemeint. Neben der Fahrweise und dem Fahrzeug beeinflussen noch weitere Faktoren die Lebensdauer, wie die Abriebfestigkeit oder die Gummimischung des Reifens. Als Fahrer muss man die gesetzlichen Vorschriften zur Mindestprofiltiefe beachten.

Laufrichtung (Rotation)

Einige moderne Reifen sind mit einem laufrichtungsgebundenen Profil ausgestattet und sind in der durch den Pfeil gekennzeichneten Laufrichtung (Rotation) zu montieren. Diese Reifen bieten unter anderem eine bessere Traktion bei Nässe sowie eine geringere Geräuschentwicklung.

Leichtlaufreifen

Leichtlaufreifen zeichnen sich durch den geringen Rollwiderstand aus. Durch technische Innovationen, wie zum Beispiel spezielle Laufflächenmischung oder verbesserte Profile, wird der Rollwiderstand gesenkt und somit auch der Kraftstoffverbrauch.

Luftdruck

Der Luftdruck beeinflusst die Leistungsfähigkeit des Autoreifens. Verliert der Reifen mit der Zeit an Druck, vergrößern sich Kraftstoffverbrauch sowie Reifenverschleiß. Der Luftdruck wird in der Einheit Bar angegeben und sollte entsprechend der Bedienungsanleitung des Fahrzeuges angepasst werden. Der ideale Luftdruck hängt unter anderem von der Jahreszeit und der Beladung ab.

M

M+S, M&S, M.S.

Die Abkürzung M+S steht für Matsch und Schnee. Winterreifen und wintertaugliche Ganzjahresreifen sind damit gekennzeichnet. Das bedeutet, dass dieser Reifen grundsätzlich für winterliche Straßenbedingungen geeignet ist. Das M+S-Symbol ist rechtlich nicht geschützt. Wer sicher sein möchte, dass seine Reifen tatsächlich wintertauglich sind, sollte deshalb zusätzlich auf das Schneeflockensymbol achten.

Mindestprofiltiefe

Die Mindestprofiltiefe eines Reifens ist in Deutschland auf 1,6 mm festgelegt. Empfehlenswert ist es aber, Reifen nicht bis zur gesetzlichen Mindestprofiltiefe abzufahren. Die Bodenhaftung nimmt, besonders auf nassem Untergrund, schon bei einer Profiltiefe von 4 mm ab. Sommerreifen sollten daher bei einer Profiltiefe von 3 mm und Winterreifen bei einem Wert von 4 mm gewechselt werden.

N

Nässeverhalten

Ein Reifen muss bei Nässe in der Lage sein, das Wasser möglichst schnell abzuleiten, um das Aquaplaning-Risiko zu reduzieren. Profildesign und Profiltiefe beeinflussen das Nässeverhalten des Reifens.

Notlaufeigenschaften

Ein Reifen mit Notlaufeigenschaften ist ein spezieller Reifen, dessen großer Vorteil bei Reifenpannen offensichtlich wird. Mit unterschiedlichen Systemen kann sichergestellt werden, dass ein Reifen mit Notlaufeigenschaften trotz Druckverlust eingeschränkt bis zur nächsten Werkstatt weitergefahren werden kann. Dadurch wird das Mitführen von Ersatz- bzw. Notrad oder Reifendichtmittel überflüssig. Die verschiedenen Reifenhersteller entwickeln ständig neue Technologien. Am weitesten verbreitet ist aktuell der Runflat Reifen, weitere Ansätze sind das PAX-System (Zusätzlicher Gummiring auf der Felge) oder das ContiSeal (Im Reifen eingelassene Dichtmasse, die Einstiche von bis zu 5mm sofort verschließt) von Continental. Runflat Reifen dürfen nur montiert werden, wenn Ihr Fahrzeug über ein Reifendruckkontrollsystem (RDKS) verfügt.

Notlaufreifen

O

O bis O

O bis O steht für Oktober bis Ostern und bezeichnet eine Merkregel für den Wechsel auf die Winterreifen. Allgemein sollte auf die winterlichen Straßenverhältnisse geachtet und ein Reifenwechsel vorgenommen werden, wenn Gefahr durch Glatteis, Schnee, Eis oder Reifglätte auf der Fahrbahn besteht. Die Straßenverkehrsordnung verpflichtet dann zur Nutzung eines Winterreifens.

Offroad-Reifen

Offroad-Reifen oder Geländereifen sind Reifen, die speziell für die Anforderungen im Gelände konzipiert worden sind. Mit diesen Reifen fährt es sich auf Schlamm oder Sand besser. Siehe auch A/T.

P

PAX-System

Das PAX-System ist eine Art des Run-Flat-Reifens und verfügt über Notlaufeigenschaften für den Fall einer Reifenpanne. Hier kommen spezielle Felgen, Stützringe und Reifen zum Einsatz. Bei einem Druckverlust im Reifen fährt man auf dem Felgenring weiter. Dabei dürfen eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h und eine bestimmte Kilometeranzahl nicht überschritten werden. Wie bei allen Run-Flat-Reifen darf dieses Modell nur montiert werden, wenn das Fahrzeug über ein Reifendruckkontrollsystem (RDKS) verfügt.

Profil

Das Profil befindet sich auf der Lauffläche des Reifens. Hier gibt es Rillen, Blöcke und Lamellen, um dem Reifen bestimmte Fahreigenschaften bei unterschiedlichen Straßenbedingungen zu ermöglichen. Zum Beispiel: vermindertes Aquaplaning-Risiko, Kurvenstabilität oder Laufruhe.

R

RDKS

Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) / Tyre Pressure Monitoring Systems (TPMS) übernehmen die automatische Überwachung des Reifenluftdrucks. Einerseits schützt diese Überwachung vor druckverlustbedingten Unfällen und erhöht damit die Fahrsicherheit. Andererseits bleibt der Spritverbrauch und Reifenverschleiß bei stetig korrektem Luftdruck so gering wie möglich. Bei einem Luftdruckverlust bei einem oder mehreren Reifen, wird der Fahrer über ein optisches Warnsignal im Armaturenbrett oder dem Display informiert. Man unterscheidet nach Funktionsweise das direkte (aktive) und indirekte (passive) System.
Beim direkten RDKS messen im Reifenventil verbaute Sensoren permanent auch bei Stillstand den Reifendruck und die Temperatur. Diese Daten werden an das Steuergerät übermittelt und ausgewertet. Je nach System und Fahrzeug werden die Daten entweder durchgehend im Cockpit angezeigt oder nur bei Druckveränderungen. Bei den meisten Varianten kann eine Druckveränderung genau dem betroffenen Rad zugeordnet werden. Beim Räderwechsel müssen die Sensoren mit dem Steuergerät im Fahrzeug konfiguriert werden. Je nach System kann der Fahrer das selbst durchführen oder eine Fachwerkstatt aufsuchen.
Fahrzeughersteller, wie bspw. Tesla, nutzen RDKS-Sensoren, die Bluetooth als Übertragungstechnik nutzen. Die Vorteile von Bluetoot RDKS sind, dass der Energiebedarf geringer ist und die Sensoren deshalb länger halten. Die Erkennung der Sensoren finden durch den automatischen Anlernprozess grundsätzlich selbstständig statt. Außerdem nutzen diese Sensoren den Bluetooth-Empfänger der ohnehin an modernen Fahrzeugen verbaut ist. Ansonsten funktionieren Bluetooth oder auch BLE (Bluetooth Low Energy) Sensoren, wie das direkte RDKS. Programmierung: Alle RDKS-Sensoren werden vom Partner auf das Fahrzeug anbaufertig programmiert. Sie müssen nach dem Anbau noch angelernt werden. Indirektes RDKS: Beim indirekten RDKS wird der Reifendruck nicht über Sensoren in den Rädern gemessen, sondern indirekt über im Fahrzeug verbaute Elemente. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Messmöglichkeiten: Zum einen kann das ABS-/ESP über Raddrehzahlsensoren die Drehzahl der Räder messen und bei Abweichungen vom Normalwert Alarm schlagen. Zum anderen kann man über Raddrehzahlsensoren die Schwingungsfrequenz ermitteln. Diese Frequenzmuster sind abhängig vom Reifeninnendruck. Beim Räderwechsel müssen die Reifendruck-Normalwerte neu im System gespeichert werden, aber das Bedienhandbuch bietet detaillierte Informationen dazu. Für das indirekte RDKS werden keine Sensoren in den Rädern benötigt.
Ab dem 1. November 2014 müssen in der EU alle Pkw und Wohnmobile mit Erstzulassung über ein RDKS verfügen.

Reibbeiwert/Reibwert

Die Haftung des Reifens auf dem Fahruntergrund wird als Reibbeiwert oder Reibwert bezeichnet.

Reibung

Durch das Bewegen, Beschleunigen und Anhalten des Fahrzeuges entsteht eine Reibung zwischen dem Reifen und der Fahrbahn. Das Ausmaß der Reibung wird unter anderem durch die Geschwindigkeit und die Fahrbahn beeinflusst.

Reifenverschleißanzeige

In der Lauffläche der meisten Reifen ist eine Reifenverschleißanzeige integriert. Das sind durchgehende Stege in den Profilrillen, die anzeigen, wie weit das Profil abgenutzt ist. Diese Stege zeigen meistens die empfohlene Mindestprofiltiefe an. Ist diese erreicht, werden Indikatoren in den Hauptprofilrillen sichtbar und man sollte die Reifen austauschen. Achtung: Fährt man mit weniger Profiltiefe als gesetzlich vorgeschrieben (mindestens 1,6 mm), erlischt die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs.

Reinforced, RF,XL, XL

Reinforced-Reifen sind verstärkte Reifen, die für größere Lasten ausgelegt sind. XL/EL (Extra Load) oder RFD sind ebenfalls Bezeichnungen für einen Reinforced-Reifen. Hierbei ist zu beachten, dass RF- bzw. XL-Reifen keine C-Reifen (Transporter-Reifen) sind. Die Prüfung der Fahrzeugpapiere gibt Aufschluss darüber, ob dieser Reifen für ein Fahrzeug geeignet ist.

Rollwiderstand

Mit dem Rollwiderstand ist die Kraftstoffeffizienz gemeint und bezeichnet die Kraft, die zum Bewegen des Reifens benötigt wird. Bei einem geringen Rollwiderstand wird weniger Energie benötigt, um ein Fahrzeug in Bewegung zu setzen, dadurch sinkt der Kraftstoffverbrauch.

Runflat Reifen, RunOnFlat, HRS, Runflat, CSR, DSST, RFT, ROF, SSR, SST, XRP, selbsttragende Reifen

Runflat- oder RunOnFlat-Reifen sind spezielle Reifen mit Notlaufeigenschaften. Bei einer Reifenpanne können diese Reifen eingeschränkt weiter befahren werden. Entsteht ein plötzlicher Druckluftverlust, hält die verstärkte Seitenwand des Reifens die Form und man kann bis zur nächsten Werkstatt fahren (im einem Radius bis zu 80 km). Dabei sollte man die Geschwindigkeit von 80 km/h nicht überschreiten. Je nach Reifenhersteller gibt es eigene Bezeichnungen für Fahrzeuge mit dieser Technologie. Zum Beispiel: CSR, DSST, HRS, RFT, ROF, SSR, SST, XRP, ZP Runflat Reifen dürfen nur montiert werden, wenn das entsprechende Fahrzeug über ein Reifendruckkontrollsystem verfügt.

S

Schlupf

Liegt eine Abweichung der tatsächlich zurückgelegten Strecke pro Radumdrehung vom tatsächlichen Radumfang vor, spricht man von Schlupf. Mögliche Ursachen sind das Durchdrehen oder Blockieren von Rädern.

Schneeflockensymbol

Ergänzend zur M+S-Kennzeichnung (Matsch und Schnee) findet man auf manchen Winterreifen ein Schneeflockensymbol. Dieses geschützte Zeichen symbolisiert, dass der Reifen die geprüften Wintereigenschaften erfüllt.

Schneeketten

Wenn ein Fahrzeug trotz Winterreifen auf schneebedeckter Fahrbahn feststeckt, hilft oft nur noch die Montage von Schneeketten auf den Antriebsrädern. Bei der Benutzung von Schneeketten gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h, vor der Montage sollte außerdem insbesondere bei Rädern mit Alufelgen abgeklärt werden, ob die Montage von Schneeketten vom Hersteller freigegeben wurde.

Seal Inside Technologie

Die Seal Inside Technologie wird bei einigen Reifen mit Notlaufeigenschaften verbaut. Diese Reifen verfügen im Bereich der Lauffläche über ein spezielles Dichtmittel, das eine Beschädigung mit einem Durchmesser von bis zu 5 mm sofort verschließt. So wird dafür gesorgt, dass keine Luft aus dem Reifen entweichen kann.

Silica

Silica (Siliciumdioxid) ist ein chemischer Stoff, der einer Gummimischung für Reifen hinzugefügt wird. Unter anderem kann ein Silica-Anteil eine Unempfindlichkeit gegenüber Temperaturschwankungen, einen niedrigeren Rollwiderstand und weniger Abrieb bewirken. Bevorzugt wird dieser Stoff bei Winterreifen verwendet, um die Bodenhaftung auch bei winterlichen Verhältnissen zu verbessern.

Sommerreifen

Ein Sommerreifen wird für die Verwendung auf trockenen Straßen, erhöhte Temperaturen und feuchte Fahrbahnen hergestellt. Die Gummimischung ist weniger elastisch, weshalb der Rollwiderstand und die Abnutzung geringer sind als beim Winterreifen. Das Profil ist keinesfalls für Schnee, Schneematsch und Eis ausgelegt. Deshalb ist es in Deutschland verboten, bei winterlichen Verhältnissen mit Sommerreifen zu fahren, bei einem Verstoß gegen dieses Verbot drohen empfindliche Geldstrafen und Punkte im Bundeszentralregister in Flensburg.

Spikes

Spikes sind Stahl- oder Metallstifte in der Lauffläche des Winterreifens, die für eine verbesserte Haftung bei Eis sorgen. Besonders als Tourist in den hochgelegenen Skiorten Österreichs kommt man mit diesen Reifen mit ihren charakteristischen Geräuschen noch häufig in Kontakt. In Deutschland sind sie allerdings verboten, da sie den Asphalt stark schädigen.

T

Traktion

Um ein Fahrzeug in Bewegung zu setzen, muss die Antriebskraft des Motors auf die Antriebsachse und die dort angebrachten Reifen übertragen werden. Um eine möglichst hohe Traktion gewährleisten zu können, muss ein Reifen optimal zu den äußeren Bedingungen passen. Wie gut die Traktion letztendlich ist, hängt unter anderem mit dem Rollwiderstand, sowie dem Schlupf des Reifens, und der Beschaffenheit der Fahrbahnoberfläche zusammen.

U

Unbedenklichkeitsbescheinigung

Um Reifen und Räder verwenden zu können, die nicht in den Fahrzeugunterlagen eingetragen sind, ist eine Unbedenklichkeitsbescheinigung bzw. Reifenfreigabe nötig. Eine Liste von zulässigen Rad/Reifenkombinationen erhalten Sie von Ihrem Fahrzeughersteller, alternativ können Sie diese auch direkt beim Reifenhersteller erfragen.

Unwucht

Läuft das Rad nicht mehr rund, spricht man von einer Unwucht. Schwankungen in der Materialdichte oder ein ungleichmäßiger Abrieb können Ungleichgewichte innerhalb des Reifens bewirken. Durch Auswuchten der Räder können diese Schwankungen, die sich meistens durch heftiges Vibrieren am Lenkrad bemerkbar machen, beseitigt werden.

V

Verzahnungseffekt

Der Verzahnungseffekt entsteht, wenn sich die unzähligen Lamellen von Winterreifen auf schneebedeckter Fahrbahn im Fahrbahnuntergrund „verbeißen“. Dadurch entsteht eine Verzahnung zwischen Reifen und Fahrbahn, die letztendlich dafür sorgt, dass das Fahrzeug über genügend Traktion verfügt, um die Kraft des Antriebs auf die Straße zu bringen.

Vulkanisieren

Die Vulkanisierung ist ein Vorgang der Reifenproduktion. Hierbei verbinden sich einzelne Reifenkomponenten zu einem Gummi.

W

Wasserverdrängung

Nässe wird mithilfe der Rillen im Profil des Reifens abgeführt. Die Wasserverdrängung ist wichtig, um das Aquaplaning-Risiko zu reduzieren.

Winterreifen

Winterreifen sind durch ihre spezielle Gummimischung an winterliche Straßenverhältnisse angepasst. Zusätzlich ist das Profil durch eine Vielzahl von Lamellen speziell auf das Fahren auf Schnee, Schneematsch, Eis und Wasser ausgelegt. Beim Reifenwechsel gilt die Faustregel: von O bis O – Oktober bis Ostern.

Z

ZR

Bei ZR handelt es sich um eine veraltete Kennzeichnung für verstärkte PKW-, LKW- und Transporter-Reifen, die für Geschwindigkeiten über 240 km/h zugelassen sind. Die Kennung ZR wurde vom heute gebräuchlichen Geschwindigkeitsindex abgelöst. Vereinzelte Reifenhersteller geben diese Kennzeichnung dennoch zusätzlich an.

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